Tag 30: Fahrt mit der Mocanita

Abfahrt um 9°° Uhr

Wir hatten eine ruhige Nacht auf dem BahnhofsgelΓ€nde der Eisenbahn, mussten uns aber den Wecker stellen, um pΓΌnktlich, etwa 30min vor der Abfahrt, der Dampflok um 9 Uhr am Bahnsteig zu sein. So konnten wir noch eine guten Platz auf der richtigen, der linken Seite der offenen Waggons ergattern. Mehrere Busse kamen nach und nach an und schnell war der Zug mit schΓ€tzungsweise 200 Personen besetzt.

PΓΌnktlich setzte sich der Zug mit lautem Pfeifen und dickem Rauch in Bewegung. Hier in diesem schattigen Tal war es noch recht kΓΌhl und wir wΓ€ren um eine wΓ€rmende Jacke froh gewesen. Mehr als zwei Stunden wurden wir auf den Holzsitzen krΓ€ftig durcheinander gerΓΌttelt. Unterbrochen nur von einer etwa halbstΓΌndigen Brotzeitpause. Ab hier wurde das Vaser Tal immer enger und die hohen Berge immer dichter bewaldet. Man kam sich immer winziger vor in diesem grandiosen Waldmeer.

Ich bin frΓΌher schon quer durch den Nationalpark Bay. Wald nur Rucksack und Schlafsack mehrere Tage im tiefsten Urwald gewandert und kann mir gut vorstellen, welch undurchdringliche und unberΓΌhrte Natur hier in diesem riesigen Gebiet noch ist.

Pause mit im Urwald

Etwa bei der HΓ€lfte des Schienenstranges ist fΓΌr Touristen das Ende der Zugreise. Es wartet eine weitere Verpflegungsstation mit kulturellem Einschlag in Form einer Tanzgruppe, die zu volkstΓΌmlicher Musik einige TΓ€nze auffΓΌhrte. Es mutet etwas seltsam an hier in dieser Umgebung. Aber wenn dieser Kommerz dazu beitrΓ€gt, diese tolle Erlebnisfahrt zu erhalten, dann kann man das tolerieren.

Jede halbe Stunde kam eine weitere voll besetzte Dampfeisenbahn an und die Station wurde voll. 5-6 solche ZΓΌge fahren in den Sommermonaten die Touristen hier herauf.

Nach 90min war unsere Lok wieder umgespannt für den Rückweg. Weitere zwei Züge warteten an Ausweichstellen und ließen uns unter lautem Pfeifen und Winken der FahrgÀste vorbei. Teilweise so nahe, dass man die HÀnde abklatschen konnte.

Nach ΓΌber fΓΌnf Stunden erreichten wir unseren Startbahnhof wieder. Lange wird uns dieses einzigartige Erlebnis in Erinnerung bleiben und zΓ€hlt sicher zu den HΓΆhepunkten unserer RumΓ€nien Tour.

ZurΓΌck am Bahnhof

Wieder im aufgeheizten Wohnmobil verließen wir zügig das BahnhofsgelÀnde, fuhren aber nur ein paar Kilometer wieder parallel zur Bahnstrecke zurück. Hier hatten wir einen schattigen Parkplatz neben einer orthodoxen Kirche entdeckt, auf dem wir uns von der Schüttelei erholen und dort auch übernachten wollten.

In der Kirche fanden gerade Instandsetzungsarbeiten statt, aber dennoch durfte ich einen Blick fΓΌr ein paar Fotos hinein werfen. Ebenso wurde mir ein Wasserhahn mit kΓΌhlem Quellwasser gezeigt, den ich natΓΌrlich gleich angezapft habe.

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