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Montag, 30.Mai โ Wir verlassen Bosnien-Herzegowina
Nach einer herzlichen Verabschiedung verlieรen wir zรผgig unseren Stellplatz und machten uns auf den ca 150km langen Weg Richtung Kroatien.
Wir fuhren von einem Bergtal ins Nรคchste und nรคherten uns langsam dem Fluss Neretva. Er wird hier in mehreren Staustufen immer wieder reguliert und bildet einen Stausee nach dem anderen mit immer wieder imposanter Kulisse. Leider gibt es auf den engen Straรen nur selten geeignete Ausweichstellen um Fotos zu schieรen. Langsam nรคherten wir uns der Stadt Mostar mit seiner weltbekannten Brรผcke โStari Mostโ. Hier waren wir bereits 2015 (http://blog.berzla.de/?p=2259) und haben uns diesmal die Besichtigung gespart. Ebenso liegen auf dem Weg zur kroatischen Grenze noch einige Sehenswรผrdigkeiten wie der Wallfahrtsort Meฤugorje oder die Kravica Wasserfรคlle. Diese heben wir uns fรผr ein nรคchstes Mal auf. Die Einreise nach Kroatien war problemlos.ย
Es ging vor bei an den Baฤina-Seen und so erreichten wir am frรผhen Nachmittag unseren anvisierten Campingplatz VITER in Zaostrog, den wir schon des รถfteren als Zwischenstopp besucht hatten.
Diesmal wollen wir ein paar Tage lรคnger hier am Meer bleiben und die Umgebung ein wenig anschauen, falls es nicht zu heiร wird.
Freitag, 3.Juni - Rollerausflug nach Stara Podaca
Heute habe ich eine Ausfahrt mit dem Roller in die Umgebung gemacht.
Zuerst bin ich in das 25km entfernte Podgora gefahren und habe mir den dortigen Campingplatz abgeschaut, auf dem wir frรผher schon einige male waren, weil wir dort immer einen guten Bekannten aus Deutschland getroffen haben, der in Podgora schon sehr lange eine Wohnung besitzt und dort mehrere Male im Jahr Urlaub macht. Leider hat er das aber dieses Jahr ausfallen lassen. Der Campingplatz war vorher einer der รคltesten, den wir in HR je besucht hatten. In den letzten Jahren wurde er jedoch zu einem absoluten Glamping-Platz umgebaut. Wir wollten hier noch einige Tage verbringen, das verging mir jedoch bei der Besichtigung. Mittlerweile absolut steril, d.h. alles mit weiรen Kies geschottert, streng parzelliert und fast kein Schatten. Der โCharmeโ des Sozialismus ist verschwunden.

Danach bin ich wieder รผber 30km zurรผck gefahren, vorbei an unserem Platz zur รผbernรคchsten Ortschaft Podaca, genauer gesagt nach Neu-Podaca. Mehr als 200m Meter hรถher liegt das alte Podaca (Stara Podaca). Es wurde 1962 bei einem schweren Erdbeben in der Gegend grรถรtenteils zerstรถrt. Die Menschen wurden ans Meer umgesiedelt und bekamen dort neue Grundstรผcke. Daraus hat sich spรคter der florierende Fremdenverkehr entwickelt. Bis zum Beben waren die Ortschaften an der Kรผste nur von ein paar Fischern bewohnt.
Oben sind die Hรคuser รผberwiegend verfallen und vom Efeu รผberwuchert. Bahnt man sich den Weg durch die ehemaligen Gassen, kann man erahnen, wie groร diese Ortschaft wohl frรผher war. Keine einzige Menschenseele war zu sehen. Hi und da hatte man das Gefรผhl von etwas Leben, wofรผr auch ein angeketteter Hund und ein umher laufender Esel sprach. Ganz wenige Hรคuser sind wieder in Stand gesetzt, aber momentan auch noch verlassen.
Nur die Kirche aus dem 11. oder 12. Jahrhundert mit umliegendem Friedhof wurde renoviert. Von hier hat man einen hervorragenden Blick beim Grabgebet auf das tiefer liegende Meer.




















Sonntag, 5.Juni - wir verlassen die Kรผste wieder
Langsam denken wir an die Heimreise und haben erste Plรคne gemacht. Da wir die Kรผstenstraรe in Kroatien schon รถfters entlang gefahren sind, haben wir beschlossen diesmal durch das Hinterland entlang der alten D1 Richtung Karlovac und dann nach Norden, vorbei an der Hauptstadt Zagreb wieder รผber Ungarn nach Hause zu fahren. Wir kommen dabei wieder recht nahe an das Una-Tal in Bosnien heran, nur bleiben wir immer auf der Kroatischen Seite. An der Strecke liegen einige interessante Ziele, inwieweit wir sie dann anfahren werden wir dann von Fall zu Fall entscheiden.
Heute sind wir erst mal noch etwa 50km entlang dem Meer gefahren und haben eine Zwischenstopp im Kaufland in Makarska gemacht, um uns fรผr die nรคchsten Tagen mit Vorrรคten einzudecken, weil wir ja nicht so genau wussten, wo wir die nรคchsten Tage verbringen werden und alles wie geplant verlaufen wird.
Um die Mittagszeit verlieรen wir die Kรผstenstraรe bei 33ยฐ und hofften auf angenehmere Temperaturen in den Bergen. Schnell waren wir รผber 300m hรถher auf einer Art Hochebene, aber hier kratzte das Thermometer knapp an der 35ยฐ-Marke. Hier war das Gelรคnde, wie man es vielen Orts aus kennt: STEINIG. Lange Steinwรคlle entlang spรคrlich bewachsenen Feldern oder Schafswiesen. Ansonsten karger, niedriger Bewuchs. Recht eintรถnig, aber immer wieder kleine oder grรถรere Ortschaften.
Ein Zeitlang fuhren wir entlang des Fluรes Cetina, der hier oftmals einen tiefen Canon bildet. Spรคter, Richtung Meer bei Omis soll man tolle Rafting Touren machen kรถnnen.
Wir blieben aber immer in der Nรคhe der Flusses Richtung Quelle, um an einen ca. 20km langen See zu kommen, der eben diese Cetina hier anstaut.
Hier, am Ufer des Sees lag ein kleiner Campingplatz, der unser heutiger รbernachtungsplatz werden sollte. Auch hier, mitten im Wald hatte es gegen 15ยฐยฐ Uhr noch 34 Grad und wir suchten uns eine Standplatz, um im Schatten erstmal eine kalte Radler zu geniesen.
Camping Peruฤa
Wieder einmal haben wir einen wunderschรถnen Campingplatz gefunden, der anfangs gar nicht so zeigte, wie schรถn es hier ist. Erst so nach und nach zeigt er seine Einzigartigkeit durch die Lage inmitten der Natur. Es ist jetzt fast 22 Uhr und es ist rundherum fast stockdunkel. Der Himmel ist voller Sterne und man sieht die Milchstraรe und verschiedene Sternzeichen. Man hรถrt immer noch Grillen zirpen und vom See her ertรถnt ein Froschkonzert, das ich bisher nicht kannte, jedoch an unserem vorletzten Standplatz in Bosnien genau so erlebte.
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Das Gelรคnde des Platzes ist sehr weitlรคufig und die 10-15 Camper/Wohnmobile sind weit verstreut. Bei der Einfahrt steht eine Telefonzelle, wo man seine Anmeldung macht und bei der Abreise begleicht man seine Rechnung, indem man die รbernachtungsgebรผhren (22โฌ/Nacht) in einem Kuvert in den dafรผr vorgesehen Tresor wirft. Dennoch ist die รคuรerst nette Campingplatzchefin fast immer anwesend und fรผr jegliche Art von Fragen in deutsch ansprechbar. Ebenso ist sie um beste Sauberkeit der Anlage bemรผht. Es gibt einen Gemรผsegarten zur Selbstbedienung mit Sparschwein am Gartenzaun.
Einziger โMakelโ ist, das im Stausee jetzt fast 10m des normalen Wasserspiegels fehlen und man so etwas weiter bis ans Wasser laufen muss. Dennoch ist die Abkรผhlung im glasklaren Wasser der Cetina, deren Quelle etwas 10km oberhalb liegt, bei diesen Temperaturen (gut รผber 30ยฐ) erfrischend.
Der Hammer jedoch ist die Grillterrasse, so wie sie uns bisher noch nicht angeboten wurden. Es gibt zwei groรen Gasgrill, sowie Arbeitsplatte und Abwasch. Weiter ist dort ein groรen Kรผhlschrank und natรผrlich Sitzgelegenheiten. Und das alles โAll Inclusiveโ.
Dienstag, 7.Juni - Es sind wieder "Wassertage"
Nach zwei Tagen verlieรen wir das tolle Camp inmitten der Natur am Perucko Stausee, der den Fluร Cetina hier fรผr die Stromgewinnung anstaut. Um diese Jahreszeit hat er bereits 5m am Wasserstand verloren. Im Laufe des Sommer werden noch einige Meter dazu kommen und die schรถne Bucht, in der wir jetzt noch baden konnten wird dann komplett trocken sein.

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Etwa 10km Fluร aufwรคrts befindet sich das „Blue Eye“, die Quelle der Cetina, die wir als Erstes suchten. Wir konnten รผber schmale Strรครchen aber bis an diesem Ort neben einer Kirche fahren. Danach ging es weiter nach Knin zur Krka mit einem Wasserfall. Es folgte eine recht eintรถnige Fahrt von annรคhernd 100km bis zu den Plitvicer Seen, wo wie meistens, der absoluter Touristentrubel herrschte. Da wir vor einigen Jahren schon mal einen ausfรผhrlichen Rundgang gemacht haben, heben wir uns einen weiteren Besuch fรผr einen gรผnstigeren Zeitpunkt auf und und fuhren noch eine Stรผck zu unserem geplanten รbernachtungspunkt in Slunj und ich war echt froh, als ich das Wohnmobil abstellen konnte. Der Parkplatz war zwar nicht der schรถnste Fleck, aber zum รbernachten taugte er allemal und erfรผllte seinen Zweck, da er sehr nahe an unserem Besichtigungsort lag. Schon รถfter sind hier vorbei gefahren und irgendwie nie die Zeit fรผr einen lรคngeren Halt gefunden. Nach einer ausgiebigen Erfrischung starteten wir eine etwa zweistรผndige Besichtigungstour, um uns die Beine nach der langen Fahrt zu vertreten. Eigentlich hatten wir das erst fรผr den nรคchsten Tag geplant, aber der Wettergott zeigte uns die Richtigkeit dieser Entscheidung. Hier in Radoke haben wir wieder einen Ort besichtigt haben, von dem man nicht glauben kann, das es so etwas gibt und der uns vollkommen in seine Bann gezogen hat.
Quelle der Cetina
Die Quelle wird oft auch als Blue Eye oder Drachenauge bezeichnet. An Hand der Fotos ist dies nach zu vollziehen.
Die Cetina entspringt einer 115 m tiefen Karstquelle in den Dinarischen Alpen beim Dorf Cetina und bildet im Mittellauf bei Sinj ein Sumpfgebiet. Sie ist 101 km lang, durchflieรt den Peruฤa-Stausee (kroat. Peruฤko jezero), wo wir ja die letzten Tages รผbernachtet haben und von wo wir zum Blue Eye gestartet sind. Sie hat auf den letzten Kilometern vor dem Meer einen imposanten Canyon geschaffen und mรผndet in Omiลก in das Mittelmeer (Bild von 2012). Auch dort haben wir schon รผbernachtet und ich habe damals eine Bike Tour in diesen Canon gemacht. (Biketour entlang der Cetina in Omis )


Wasserfall bei Knin
Am Krฤiฤ-Wasserfall fรคllt die Krฤiฤ mรคchtig und erhaben ins Karsttal von Knin. Unter dem ersten 22-Meter-Fall befindet sich eine Quelle, welche von der weiรen Gischt verdeckt wird. An dieser Stelle entspringt der 73 km lange Fluss Krka. Zwischen den beiden Wasserfรคllen befindet sich eine Brรผcke.
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Spรคter folgt dann noch der Krka Nationalpark, wo sich der berรผhmteste und schรถnste Wasserfall befindet. Er ist insgesamt 45,7 Meter hoch, je nach Wassermenge 200 bis 400 Meter breit und 800 Meter lang. Als Kulisse ist er derart spektakulรคr, dass die Macher der Karl-May-Filme hier Szenen fรผr gleich mehrere Wildwest-Abenteuer drehten. Auch hier in der Nรคhe haben wir schon รผbernachtet und es lieร es mir nicht nehmen vor dieser Kulisse zu schwimmen (Bild von 2010).
Ein ausfรผhrlicher Bericht dazu mit vielen Bilder findet ihr unter: Bad im Wasserfall

Rastoke bei Slunj

Schon รถfter sind hier vorbei gefahren und irgendwie nie die Zeit fรผr einen lรคngeren Halt gefunden. Nach einer ausgiebigen Erfrischung starteten wir eine etwa zweistรผndige Besichtigungstour, um uns die Beine nach der langen Fahrt zu vertreten. Eigentlich hatten wir das erst fรผr den nรคchsten Tag geplant, aber der Wettergott zeigte uns die Richtigkeit dieser Entscheidung. Hier in Radoke haben wir wieder einen Ort besichtigt haben, von dem man nicht glauben kann, das es so etwas gibt und der uns vollkommen in seine Bann gezogen hat.
Rastoke ist ein kleines charmantes Dorf am Fluss Slunjฤica in der Nรคhe der Plitvicer Seen. Und alle Hรคuser sind noch bewohnt oder bewirtschaftet.
Die Rastoke (zu deutsch: Fluรverzweigung) stellen den historischen Kern der kroatischen Stadt Slunj dar, welche am Zusammenfluss der Flรผsse Slunjฤica und Korana liegt.
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Es ist besonders beeindruckend im Frรผhling, wenn das Dorf von Wasser, Wasserfรคllen und viel Grรผn umgeben ist, was ein unbeschreibliches Erlebnis darstellt. รber Travertinfelsen, Seen und Wasserfรคlle mรผndet der Fluss Slunjฤica in den Fluss Korana. Bereits im 17. Jahrhundert wurde dort die erste Mรผhle errichtet.
Die Korana flieรt weiter in die Kupa, in die Save und schlieรlich รผber die Donau uns Schwarze Meer. An der Save waren wir auch wรคhrend unserer Reise heuer schon. Auch fรคllt mir gerade ein, dass wir dieses Wasser dann ja auch schon im Donaudelta gesehen haben

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