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Anlass dieser Aktion war eigentlich der Defekt am Auslauf der Duschwanne. Dieser hatte im Laufe der Zeit leichte Risse bekommen und ich hatte den Siphon im vergangenen Sommer dann durchgedrΓΌckt, wodurch man die Dusche nicht mehr nutzen konnte. Eine Nachfrage bei Concorde ergab leider, daΓ fΓΌr unser 25 Jahre altes Modell keine Ersatz Duschtasse mehr verfΓΌgbar ist. Im Prinzip war die Reparatur kein allzu groΓes Problem, jedoch muΓte die Wanne dafΓΌr auch ausgebaut werden.
Da es keine andere Alternative gab, nahm ich im Herbst das Vorhaben in Angriff. Ich wollte mit Glasfaser und Kunstharz den Auslauf wieder verstΓ€rken und beim Wiedereinbau auch gleich einige optische VerschΓΆnerungen vornehmen. Unvorhergesehener Weise kam dann noch eine weitere Aktion dazu.
Der Ausbau
Der Ausbau ging im GroΓen und Ganzen relativ einfach. Nach und nach konnte man die Befestigungen des einzelnen Teile lΓΆsen und entfernen. Lediglich der Ausbau der DuschtΓΌr war etwas schwieriger, da sie sehr knapp eingebaut und mit Silikon versiegelt war.
Der Frischwasserzulauf wird sichtbar
Nachdem nun die Duschwanne entfernt war, wurde auch die FΓΌllleitung fΓΌr den Frischwassertank sichtbar. Hier hatte sich in der Vergangenheit einmal der Schlauchanschluss gelΓΆst und war in die Leitung geruscht. Deshalb dauerte das BefΓΌllen nun die doppelte Zeit und ich wollte das nun auch gleich beheben. Jedoch bei genauerer Betrachtung der ganzen BΓΆgen und Leitungen begann ich an meinem Vorhaben zu zweifeln: βLieber doch etwas mehr Zeit zum Wasser fΓΌllen einplanenβ, dachte ich mir. Nachdem ich ein Nacht darΓΌber geschlafen hatte, machte ich mich doch nochmals ans Werk.
Ansicht aus der Heckgarage von unten.
Nach dem Entfernen einer Verkleidung in der Heckgarage wurde einiges sichtbar.Β Zu sehen ist hier die Warmluftzufuhr fΓΌr die Winterbeheizung, der Entleehrungshahn und der Frischwassertank mit 230 Liter Inhalt – alles im Doppelboden. In dem Bogen steckte dieΒ Schlauchspritze. Ich ging nun die Sache auch von der anderen Seite, sprich aus der Heckgarage an. Ich musste eine Verkleidung weg bauen und es kam das Ende der Leitung bzw. der Einlass am Wassertank zu Vorschein. Und tatsΓ€chlich konnte ich die BΓΆgen von der Leitung lΓΆsen und die Schlauch Spritze kam zu Vorschein. Auch die Zusammenbau klappte dann auch relativ einfach, wenn auch mit einigen kΓΆrperlichen Verrenkungen.
Reparatur der Duschwanne
Material
Mittlerweile war auch eine 1 KiloDose Polyesterharz mit der passenden Menge HΓ€rter eingetroffen. Verschiedene Glasfasermatten und -streifen hatte ich noch aus frΓΌheren Projekten daheim. Ebenso passendes Werkzeug.
Neben dem Kunstharz mit HΓ€rter benΓΆtigt man noch einen Pinsel zum Auftragen der Mischung und Gummihandschuhe, weil das Harz eine klebrige Angelegenheit ist. Wenn man grΓΆΓere FlΓ€chen mit Harz trΓ€nken will, ist eine Art Roller aus Metall sehr praktisch, um die Glasfasermatten gut zu durchtrΓ€nken. Diese gibt es in verschiedenen Strukturen (von grob bis fein), je nach Anwendungsform. Man sollte sich nicht nicht zu viel anmischen, da das gemischte Harz nicht sehr lange verarbeitbar ist. Dem Harz wird etwa 1-2% HΓ€rter zugegeben, was sich im Milliliter Bereich bewegt. Zum Abmessen habe ich mir ein Arztspritze besorgt. Zum Reinigen der Werkzeuge eignet sich am Besten Aceton.
Kleiner Tipp zum Polyesterharz: Es gibt verschieden Sorten. Es ist darauf zu achten, daΓ man nicht fΓΌr die gewerbliche Anwendung einkauft.

Vorgehensweise beim Laminieren
Ich machte mich nun daran, das kaputte Auslaufloch komplett zu verschlieΓen. Dazu laminierte ich mehrere Schichten des Fasermaterials verklebt mit Kunstharz ΓΌbereinander. Je nach Temperatur dauert es 1-2 Stunden bis man wieder eine neue Schicht darΓΌber kleben kann. Wichtig ist es auch in einem gut durchlΓΌfteten Raum, oder im Freien zu arbeiten. Bei meinen ersten Versuchen vor einigen Jahren in unserer Heizung wurde ich ganz schΓΆn βhighβ von den DΓ€mpfen.
Nach einem Tag Durchtrocknung konnte ich nun mit einem passenden Lochbohrer die Γffnung fΓΌr den Siphon neu durch bohren. Der vorhandene Siphon passte auch wieder perfekt. Da noch einiges an Kunstharz und Glasfaser ΓΌbrig war, verstΓ€rke ich auch die ganze Wanne noch von der Unterseite, um sie fΓΌr die βEwigkeitβ haltbar zu machen. Wichtig beim Wiedereinbau ist nun, daΓ die Wanne wirklich ΓΌberall gleichmΓ€Γig aufliegt, um ein Verformen zu unterbinden. Hier zeigte sich auch, daΓ die Concorde-Arbeiter vor 25 Jahren schon sehr sorgfΓ€ltig gearbeitet hatten.
VerschΓΆnerung und Widereinbau
Ich wollte auch die teilweise schon etwas vergilbten DuschseitenwΓ€nde aus Plastik etwas freundlicher gestalten. Dazu bestellte ich mir halbtransparente Fensterfolie mit einem Muster, das meiner besseren EhehΓ€lfte am Besten gefallen hat. Auch mit dem Umgang mit so einer Folie habe ich schon einige Erfahrung und die Arbeit war gut zu erledigen.
Materialliste
Β
- halbtransparente Fensterfolie oder Γ€hnliches, je nach Vorliebe
- Lineal und lΓ€ngere Schneideleiste
- Teppichmesser und Schere
- verschiedene Folien-RAKEL, besonders mit einer Filzkante
- Aceton oder Silikonentferner zum entfetten der zu beklebenden FlΓ€che
- SprΓΌhflasche mit Wasser, damit kann man die Klebeseite der Folie und die zu beklebende FlΓ€che einsprΓΌhen. Somit ist eine nachtrΓ€gliche Korrektur immer noch mΓΆglich

Der Wiedereinbau erfolgte nun in umgekehrter Reihenfolge und war dann auch schnell erledigt. Ich erneuerte selbstverstΓ€ndlich alle Schrauben, wobei hier das grΓΆΓte Problem fΓΌr mich war, herausfindet wie die Bezeichnung ist. Es handelte sich um Schrauben mit Kopflochbohrung und Abdeckkappen in weiΓ.
Als letztes muΓte nun die TΓΌr eingebaut werden, was zwar wieder etwas streng ging, aber natΓΌrlich auch mit der Silikonfuge abgeschlossen werden konnte.
Parallel dazu erfolgte der Aus- und Umbau der daneben liegende Nasszelle mit Erneuerung des Waschbecken und Umbau des Thetfort WC in eine Trockentrenntoilette.
Dazu demnΓ€chst ein weiterer Bericht.

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