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Das Ziel war, mรถglichst lange unabhรคngig von einer externen Stromquelle (sog. Landstrom) und Camping- bzw. Stellplรคtzen zu stehen.
Da ich Laie auf diesem Gebiet bin, muรte ich mir erst viel selber anlesen und Freunde, die mehr Ahnung von dieser Materie haben, befragen. Also seit etwas nachsichtig, wenn ich vieles nicht ganz fachgerecht erklรคre oder ausfรผhre.
Bereits im Sommer 2019 verabschiedete sich eine unserer zwei Aufbatterien. Mit der anderen kam ich gerade noch so รผber den Sommer. Auch hatte ich das Gefรผhl, daร meine beiden Solarmodule nicht mehr die nรถtige Leistung bringen. Als erstes entschied ich mich, mir zwei neue Aufbaubatterien anzuschaffen. Heuer kamen dann noch zwei neue Solarmodule, ein grรถรerer Solarregler, ein Wechselrichter und schlieรlich auch noch ein Batterie Computer dazu.
Im Groรen und Ganzen haben wir unser Ziel erreicht. Obwohl wir in diesem Sommer รผberwiegend auf Campingplรคtzen (allein 45x in Tschechien) verbrachten, waren wir nur 2-3x โangestecktโ.
Nach lรคngerem รberlegen und Recherchieren kaufte ich AGM-Batterien. Soweit ich nachlesen konnte gibt es kaum Unterschiede zwischen AGM und Gel, nur daร diese etwas Kรคlte empfindlicher sein sollen. Da ich sie รผber den Winter im WoMo belassen mรถchte kam es zu folgendem Kauf.
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Auf Grund vieler Testberichte und Bewertungen hatte diese fรผr mich das beste Preis/Leistung Verhรคltnis.
Ich hatte sie im vergangenen Winter dann auch nicht ausgebaut. Sie wurden vor dem Winterlager voll aufgeladen und dann habe ich den MINUS-Pol abgeklemmt. Bei der Wiederinbetriebnahme im Frรผhjahr hatten sie noch รผber 12 V Leistung und waren somit sofort einsatzbereit.
Da ich weder Informationen รผber Grรถรe noch Alter meiner vorhandenen Module hatte und auch das Gefรผhl hatte, daร sie schon grรถรere Leistungsverluste hatten, entschied ich mich zum Kauf neuer Solarplatten. Die erste Vorgabe war, daร sie auf die bestehenden Halterungen der alten Anlage passen sollten.
Es war dann auch kein allzu groรes Problem, die bestehenden Platten weg zu bauen und dafรผr die Neuen zu installieren. Da die vorhandene Dachdurchfรผhrung noch dicht war, wollte ich sie auch weiterhin benutzen. Ich lies mich aufklรคren, dass die Kabel zwar mit 4mmยฒ Querschnitt an der unteren Grenze sind, aber durchaus nutzbar seien. Also wรคhle ich fรผr die weitere Dachverkabelung ebenso diesen Durchmesser.
Da die Module doch sehr รคhnlich in ihren Auรenmassen sind, hatte ich dann doch eine relativ groรe Auswahl. Nach lรคngerer Internetsuche bestellte ich mir monokristaline Solarmodule in Schindeltechnik oder auch overlapping Technik. Sie sind gut bewertet und bringen bei etwas geringerer Grรถรe und Gewicht die gleiche Leistung.
Deshalb entschied ich mich fรผr 2 Solarmodule zu je 100 Watt .
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Die wichtigsten Merkmale:
Arbeitsspannung (Vmpp): 18,5 Volt
Arbeitsstrom: 5,41 Ampere
Abmessungen: 850 x 670 x 35 mm
Gewicht: ca. 6,5 kg
Die beiden alten Solarmodule hatten eine Leistung von je 80 Watt und waren aus dem Jahr 1998. Um mir รผber die weitere Verwendung (ev. Gartenteich ect.) klar zu werden, lies ich sie durch messen und es stellte sich heraus, dass es durchaus noch rentabel ist, sie weiterhin auf dem Womo zu verwenden.
Da ich noch genรผgend Platz auf dem Dach habe und auch keine Gewichtsprobleme fรผrchten muรte, ging ich auch dieses Vorhaben zรผgig an. Ich besorgte mir zwei T-Profile aus Aluminium, die ich gut auf die vorhandene Dach-Reling schrauben konnte. Dazwischen kamen dann die beiden Platten. Da sie dadurch etwas mehr Zwischenraum zum Dach haben, werden sie gut unterlรผftet. Sie bekamen dann auch gleich neue Kabel mit 4mmยฒ in passender Lรคnge. Diese konnte ich selber anschliessen und mit passenden Solarsteckern ausstatten.
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Weiterhin benรถtigte ich noch 2 passende Y-Stecker 4-fach um alle 4 Module parallel zu schalten und an die Dachdurchfรผhrung zu bauen. Auch diese versah ich noch mit einer neuen, grรถรeren Andeckung. Um die Kabel etwas zu schรผtzen, wird dann spรคter noch ein Kabelkanal auf dem Dach verlegt.
Da nun aber der vorhanden Solarregler unterdimensioniert war, muรte auch dieser an die neue Anlage angepasst werden. Da bereits ein kleiner Votronic verbaut war, entschied ich mich fรผr den selben Typ, nur grรถรer.
Dieser ist zwar rechnerisch etwas zu klein, aber die max. Leistung habe ich selbst bei optimalen Verhรคltnissen noch nie รคnnรคhernd erreicht (weniger als 75%).
Er regelt und รผberwacht das optimale Laden der Batterie und kann noch einige weitere Arbeiten verrichten.
Schon mal am Schrauben und neu Verkabeln konnte ich gรผnstig einen fast neuen 1000W Wechselrichter ersteigern und natรผrlich auch gleich mit anschlieรen. Von dort habe ich dann auch noch neue 220V-Steckdosen verlegt bzw. einige Vorhandene daran angeschlossen, so daร nun jeweils ca. 5 Stรผck รผber Landstrom oder Wechselricher bedient werden. Erst nachdem ich dies fast fertig hatte, stellte ich fest, daร wohl frรผher schon mal eine Vorrangschaltung vorhanden war und ich die Verkabelung mรถglicherweise hรคtte nutzen kรถnnen. Da ich mit meiner Lรถsung jedoch zufrieden bin, habe ich nichts mehr umgeรคndert.
Um nun aber wirklich einen genauen รberblick รผber die wichtigsten Werte der Solaranalge zu bekommen, dauerte es nicht lange, bis ich zusรคtzlich noch das oben genannte Messgerรคt installierte.
Da Votronic ein gutes, kompatibles Gerรคt im Angebot hatte, fiel meine Wahl auf diese Marke.
Der Einbau des Anzeige-Monitor war kein groรes Problem, da ein steckfertiges Kabel mit geliefert wurde und ich nur noch den richtigen Platz dafรผr finden musste. Er sollte gut zu verkabeln sein und die Anzeige gut einsehbar sein.
Weiterhin muร ein Mess Shunt eingebaut werden. Dabei handelt es sich einfach gesagt um einen Widerstand, mit dem sich die Stromstรคrke messen lรคsst. Daraus berechnet er dann die verschiedenste Messwerte.
Der Einbau gestaltete sich etwas aufwendiger als gedacht, weil durch einge Bastelarbeiten, auch von den Vorgรคngern, die Verkabelung bei den Aufbaubatterien etwas unรผberisichtlich war und ich diese erst auflรถsen musste.
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Einfach gesagt, wird der Shunt mit einer Seite an den Minuspol der Batterie angeschlossen und alle Minus-Leitungen (alle Verbraucher, Wechselrichter, Solareinspeisung, Ladegerรคt usw.) an die andere Seite des Shunt verklemmt.
Eine fรผr Elektroamateure gut verstรคndliche Einbauanleitung liegt bei und hilft beim Einbau enorm. Die Kontrolle durch den Profi und Freund bestรคtigte mir fehlerfreie Arbeit.
Die wichtigste Information die ich jetzt erhalte, ist die Anzeige der Restkapazitรคt in Ah der Batterien. Sie wird alternativ auch in Prozent angezeigt. Somit kann man seinen Verbrauch ggf. anpassen.
Ebenso sieht man den aktuellen Ertrag der Solarplatten oder den aktuellen Stromverbrauch aller angschlossenen Gerรคte
Weiterhin werden noch einige statistische Werte angezeigt.
Die installierte Leistung der Solaranlage betrรคgt nun 360 Watt, was einer Stromstรคrke von etwa 20 Ampere entspricht. Aber selbst bei bestem Wetter erreiche ich meiste nur 10-12 A. Das liegt natรผrlich an der ungรผnstigen (flachen), nicht optimal zu Sonne gerichtenen Ausrichtung der Module. Auch durch meine alten Module dรผrfte etwas verloren gehen.
Meist haben wir weniger als 40 Ampere Verbrauch pro Tag, selbst wenn wir nicht sparsam sind. Darum sind unsere Batterien meist mittags wieder voll und wir nutzen den danach erzeugten Sonnenstrom kaum noch. Das heisst, bei sparsamen Verbrauch kรถnnten wir selbst bei kaum Solar-Ertrag mehrere Tage frei stehen, was ja Sinn und Zweck dieser Aktion war. Es zeigt aber auch, daร noch Optimierungsfreiraum wรคre.
Da ich alles in vielen Stunden selbst auf- und eingebaut habe, halten sich die Kosten im oberen dreistelligen Bereich in ertrรคglich Grenzen.
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