Strand von Agios Nikolaos im Golf von Korinth

24.September – Wir haben über P4N wieder einen schönen Platz gefunden. Leider macht sich aber auch bemerkbar, dass er dort gelistet ist. Es war dann doch reger Wohnmobilverkehr während unserer Anwesenheit. Von einem einheimischen Besucher erfuhr ich, dass dies in der Nebensaison kein Problem ist, jedoch im Sommer nicht so gerne gesehen ist, weil die eigentlich für die Anwohner vorgesehen Parkplätze dadurch belegt werden. Mir ist auch aufgefallen, dass die zwei Dixiklos für die Strandbesucher, von Wohnmobilsten mit ihren stinkenden Chemietoiletten voll geschüttet werden und sicher schnell über laufen, da sie für solche Mengen nicht ausgelegt sind.

Delfinfamilie direkt vor unser Nase

Unser Highlight hatten wir schon kurz nach unserer Ankunft. Das Meer war so glatt und still, als ich plötzlich weiter draußen (ca. 200m) ein unruhiges Plantschen hörte und meine Blicke in diese Richtung lenkte. Es tummelte sich eine Gruppe von 4-5 Delfinen im Wasser. Mit meiner Handykamera konnte ich sie noch ca. eine Minute filmen.

Es wird langsam voll hier

Als wir am Freitag gegen 14°° Uhr ankamen, war eine schweizer Familie mit zwei Mobilen, 4 Erwachsenen, 3 Kindern und 3 großen Hunden anwesend. Wir stellten uns in gut 30m Abstand hinten an. Bis zum Abend stellten sich noch für die kommende Nacht zwei französische Kastenwagen dazwischen. Diesen Platz belegte dann ein griechischer Wohnwagen. Hinter uns gesellten sich noch zwei weitere Wohnmobile aus Italien und Polen dazu. Am Sonntag Vormittag kam ein weiterer griechischer Camper mit seinem VW T2 mit Westfalia Ausbau. Er passte noch neben den Wowa. Am Nachmittag fingen die beiden erstgenannten Camper an zu packen. Es kam ein neuer, diesmal deutscher Kastenwagen dem dies nicht verborgen blieb. Also drängelte er sich neben dem VW-Bus in die kleine noch verbliebene Lücke, um sofort der Erste zu sein, wenn die beiden Plätze frei werden. Ein weiteres Womo kam noch und wartete ebenfalls, jedoch auf einem entfernten Parkplatz auf den anderen Platz. Dazwischen war auch reger Autoverkehr durch die einheimischen Sonntagsausflügler.

Am Abend wird es ruhig

Nach Sonnenuntergang wurde dann ruhig, alle Badegäste waren weg und man konnte in Ruhe vor dem Womo sitzen und die dem Rauschen des Meeres zuhören. Das war die negative Seite dieses schönen Strandabschnitts. Mich wundert es, dass WIR trotzdem so freundlich behandelt wurden.

Die Freundlichkeit der Griechen

Einige Beispiele: Kurz nach unserer Ankunft setzte sich direkt vor uns ein flott daher kommender Grieche direkt vor uns, stieg aber nicht gleich auch. Ich stieg aus unserem Fahrzeug, um zu sehen was mich erwartet. Kurz darauf kam er freundlich lächelnd auf mich zu und begrüße mich in gebrochenem Englisch. Wir kamen sofort ins Gespräch über unsere Herkunft und seine Arbeit. Nach 30min verschwand er wieder, nicht ohne sich wieder freundlich zu verabschieden. Gleiches am nächsten Tag.
Es gab eigentlich keinen Griechen, der unser Kalimera oder Yasass nicht erwiderte. Eine kurze Frage woher man komme oder über ein deutsches Auto war immer drin. Bei den „Ausländern“ sah das schon anders aus. Das ist es auch, warum wir gerne an solchen Orten stehen und eher nicht so einsam. Es gibt den ganzen Tag was zu beobachten und lernt die Gebräuche kennen. Man muss dann eben auch die Nachteile in Kauf nehmen. Wir versuchen uns immer so „unauffällig“ wie möglich zu benehmen und sind bisher noch nicht angeeckt.

Ein VW-T2 mit Westfalia Aufbau

Den ganzen Nachmittag über schielte ich immer wieder zu dem T2 Camper. Eine jüngere Familie mit zwei Kindern. Kurz vor Sonnenuntergang begannen auch sie zusammen zu packen. Ich konnte mich jetzt nicht mehr zurück halten. Ich wollte den Westfalia gerne fotografieren – aber nicht ohne zu fragen. Ich packte meine bestes Schulenglisch aus und wurde natürlich nicht abgewiesen. Als nach dem Baujahr des Auto fragte, war die Unterhaltung angestoßen, die dann auch ein halbe Stunde dauerte. Ich erfuhr viele Einzelheiten über Familie, Beruf, Wohnort , bekam neue Campingziele und dass man in Thessaloniki die besten Ducato Werkstätten findet. Der T2 ist übrigens Baujahr 1974 und lief vorher in Deutschland. Der Besitzer, ein Automechaniker, hat ihn in 5-jähriger Arbeit restauriert und würde ihn natürlich nicht mehr hergeben. In Griechenland ist das Fahrzeug ca. 15.000 € wert und als er wegfahren wollte, machte der Anlasser nur „klick-klick“. Mittlerweile war es fast dunkel, aber der Besitzer legte sich drunter und den Anlasser oder Magnetschalter mit einem Klopfen wieder zum Arbeiten zu bringen. Als auch das nichts half, haben wir alle zusammen den Schiebestarter betätigt und waren auch erfolgreich.

Ein Kommen und Fahren

Ab Sonntag Abend wurde es wieder ruhig hier am Ende der Uferpromenade. Am Montag und Dienstag kamen nur noch vereinzelt Einheimische um kurz ein Bad zu nehmen. Die Wohnmobile wechselten täglich, aber es waren immer 2-3 Andere anwesend, die ohne großes Aufhebens parkten oder abreisten.

Auch etwas gegenüber, unterhalb der bergigen Anfahrtsstraße befand sind ein ruhiger Platz, wo sich ab und zu auch Fahrzeuge aufhielten. Am Montag Morgen als es noch einigermaßen kühl war, packten wir unsere Walkingstöcke aus und machten eine kurze Tour zu dem 2km entfernten Platz, wo sich einige schöne Ausblicke ergaben. Uns wäre es dort zu staubig und zu heiß, weil man den ganzen Tag in der vollen Sonne steht – dafür um so ruhiger.

Begegnung der anderen Art

Am späten Montag Abend, als ich noch vor dem Wohnmobil saß, trottete keine 10m entfernt ein Fuchs an mir vorbei. Ich suchte schnell meine Kamera und nach kurzem Suchen entdeckte ich ihn wieder oberhalb der Böschung am Straßenrand. Er war gar nicht mal sonderlich scheu und ich konnte ihn, sogar mit Blitzlicht, einige Male ablichten.

Dann kamen die Räuber

Am Dienstag morgens, wir hatten gerade zum Frühstück vor dem Wohnmobil aufgetischt, hörten wir wieder im absolut ruhigen Wasser ungewöhnliche Plantschgeräusche. Keinen Meter vom Ufer entfernt waren einige große Raubfische (ich sah mind. Fünf gleichzeitig) auf Jagd. Das war jedoch eine unruhige Angelegenheit, interessant zu beobachten, aber praktisch nicht zu filmen. Dennoch gelang es mir ein Bild zu schießen, als einer dieser ca 40-50cm langen Fische vorbei schwamm. Wie ich mich aufklären ließ, dürfte es sich um Barrakudas gehandelt haben, die gar nicht so selten im Mittelmeer sind.

Abendessen am Strand

Und ich dachte schon ich muss heute griech. Würste essen. Aber plötzlich kam von irgendwo am Meer ein Fischhändler daher. Welche es sind weiß ich allerdings gar nicht. Aber da es am Freitag erst Doraden gab, sollte es heute was anderes sein. Ich musste sie erst schuppen und ausnehmen, dafür kann man aber sicher sein dass sie vor kurzem noch im Meer geschwommen sind. Über FB erfuhr ich später, dass ich Wolfsbarsch gekauft hatte.

Als Beilage versuchte ich mich wieder einmal als Bäcker, da in unserem Wohnmobil auch einen Gas betriebenen Backofen verbaut ist.  Alles Nötige haben wie Vollkornmehl und Trockenhefe usw. haben wir an Board. Na ja, was soll ich sagen, der Geschmack und die Konsistenz passte ganz gut – an der Form muss ich noch arbeiten. Dazu machten wir uns noch griechischen Salat, den wir mittlerweile zu jeder Gelegenheit essen. Und ich bin froh, daß es auch mal was anderes als immer nur, die in den Restaurants angebotenen Pommes gab.

Und gibt es was schöneres und besseres als bei Sonnenuntergang am Strand so ein selbst zubereitetes Mahl zu speisen ? 

Abreise nach fünf Tagen

Nach fünf Tagen in dieser ruhigen Bucht machen wir uns heute auf in Richtung Peloponnes. Wir sind nun schon 4 Wochen unterwegs – wir können es gar nicht glauben – und haben knapp 3000 Kilometer zurück gelegt. Wir haben jetzt noch knapp 2 Monate Zeit bis wir wieder in Thessaloniki sein müssen und wir den Flieger in Richtung Heimat besteigen werden.

Bevor ich aber endgültig den Zündschlüssel betätigte, habe ich noch ca. 100l Frischwasser gebunkert, weil wir eigentlich noch gar nicht genau wussten, wo wir heute genau landen werden. Auch bin ich nochmal schnell aufs Dach gestiegen und habe meine Solarplatten sauber gemacht. Der Staub hatte sich schon dick darüber gelegt und war regelrecht drauf geklebt. Um 10 Uhr gings dann los und um 17 Uhr stellten wir unsere Campingmöbel am neuen Standplatz vor das Mobil, und nahmen noch ein Bad in lauwarmen Meerwasser und eine erfrischende Dusche. Dazwischen waren wieder knapp 150 interessante Fahrkilometer.

Als ich losfuhr zeigte die Tanknadel noch etwa ein Viertel an. Bereits nach 3-4 km blinkte schon die Leuchte, das ich mich bereits im Reserve Modus befand. Ich stutze da schon etwas und suchte im Rückspiegel nach einer Dieselspur o.ä. da ich eine defekte Leitung in Verdacht hatte. Unser Ducato schleppte sich den steilen Berg hinauf und die Temperaturanzeige ging seit langem wieder mal über 90°. Ganz wohl war mir nicht, als mir einfiel, dass die Tanknadel bei derartiger Schräglage schon öfters eine falsche Anzeige lieferte. Und tatsächlich stellte sich oben heraus, dass die extreme Steigung dazu führte, als ich wieder die richtige Anzeige hatte. Auf einem meiner Bilder sieht man einen Reisebus (sehr klein) der fast schon oben am Berg ist und die wirkliche Höhe des Berges erkennen lässt.

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