Inhalt der Artikel

Views: 308
Inhalt der Artikel
24.September – Wir haben ΓΌber P4N wieder einen schΓΆnen Platz gefunden. Leider macht sich aber auch bemerkbar, dass er dort gelistet ist. Es war dann doch reger Wohnmobilverkehr wΓ€hrend unserer Anwesenheit. Von einem einheimischen Besucher erfuhr ich, dass dies in der Nebensaison kein Problem ist, jedoch im Sommer nicht so gerne gesehen ist, weil die eigentlich fΓΌr die Anwohner vorgesehen ParkplΓ€tze dadurch belegt werden. Mir ist auch aufgefallen, dass die zwei Dixiklos fΓΌr die Strandbesucher, von Wohnmobilsten mit ihren stinkenden Chemietoiletten voll geschΓΌttet werden und sicher schnell ΓΌber laufen, da sie fΓΌr solche Mengen nicht ausgelegt sind.
Unser Highlight hatten wir schon kurz nach unserer Ankunft. Das Meer war so glatt und still, als ich plΓΆtzlich weiter drauΓen (ca. 200m) ein unruhiges Plantschen hΓΆrte und meine Blicke in diese Richtung lenkte. Es tummelte sich eine Gruppe von 4-5 Delfinen im Wasser. Mit meiner Handykamera konnte ich sie noch ca. eine Minute filmen.
Als wir am Freitag gegen 14°° Uhr ankamen, war eine schweizer Familie mit zwei Mobilen, 4 Erwachsenen, 3 Kindern und 3 groΓen Hunden anwesend. Wir stellten uns in gut 30m Abstand hinten an. Bis zum Abend stellten sich noch fΓΌr die kommende Nacht zwei franzΓΆsische Kastenwagen dazwischen. Diesen Platz belegte dann ein griechischer Wohnwagen. Hinter uns gesellten sich noch zwei weitere Wohnmobile aus Italien und Polen dazu. Am Sonntag Vormittag kam ein weiterer griechischer Camper mit seinem VW T2 mit Westfalia Ausbau. Er passte noch neben den Wowa. Am Nachmittag fingen die beiden erstgenannten Camper an zu packen. Es kam ein neuer, diesmal deutscher Kastenwagen dem dies nicht verborgen blieb. Also drΓ€ngelte er sich neben dem VW-Bus in die kleine noch verbliebene LΓΌcke, um sofort der Erste zu sein, wenn die beiden PlΓ€tze frei werden. Ein weiteres Womo kam noch und wartete ebenfalls, jedoch auf einem entfernten Parkplatz auf den anderen Platz. Dazwischen war auch reger Autoverkehr durch die einheimischen SonntagsausflΓΌgler.
Nach Sonnenuntergang wurde dann ruhig, alle BadegΓ€ste waren weg und man konnte in Ruhe vor dem Womo sitzen und die dem Rauschen des Meeres zuhΓΆren. Das war die negative Seite dieses schΓΆnen Strandabschnitts. Mich wundert es, dass WIR trotzdem so freundlich behandelt wurden.
Einige Beispiele: Kurz nach unserer Ankunft setzte sich direkt vor uns ein flott daher kommender Grieche direkt vor uns, stieg aber nicht gleich auch. Ich stieg aus unserem Fahrzeug, um zu sehen was mich erwartet. Kurz darauf kam er freundlich lΓ€chelnd auf mich zu und begrΓΌΓe mich in gebrochenem Englisch. Wir kamen sofort ins GesprΓ€ch ΓΌber unsere Herkunft und seine Arbeit. Nach 30min verschwand er wieder, nicht ohne sich wieder freundlich zu verabschieden. Gleiches am nΓ€chsten Tag.
Es gab eigentlich keinen Griechen, der unser Kalimera oder Yasass nicht erwiderte. Eine kurze Frage woher man komme oder ΓΌber ein deutsches Auto war immer drin. Bei den βAuslΓ€ndernβ sah das schon anders aus. Das ist es auch, warum wir gerne an solchen Orten stehen und eher nicht so einsam. Es gibt den ganzen Tag was zu beobachten und lernt die GebrΓ€uche kennen. Man muss dann eben auch die Nachteile in Kauf nehmen. Wir versuchen uns immer so βunauffΓ€lligβ wie mΓΆglich zu benehmen und sind bisher noch nicht angeeckt.
Den ganzen Nachmittag ΓΌber schielte ich immer wieder zu dem T2 Camper. Eine jΓΌngere Familie mit zwei Kindern. Kurz vor Sonnenuntergang begannen auch sie zusammen zu packen. Ich konnte mich jetzt nicht mehr zurΓΌck halten. Ich wollte den Westfalia gerne fotografieren β aber nicht ohne zu fragen. Ich packte meine bestes Schulenglisch aus und wurde natΓΌrlich nicht abgewiesen. Als nach dem Baujahr des Auto fragte, war die Unterhaltung angestoΓen, die dann auch ein halbe Stunde dauerte. Ich erfuhr viele Einzelheiten ΓΌber Familie, Beruf, Wohnort , bekam neue Campingziele und dass man in Thessaloniki die besten Ducato WerkstΓ€tten findet. Der T2 ist ΓΌbrigens Baujahr 1974 und lief vorher in Deutschland. Der Besitzer, ein Automechaniker, hat ihn in 5-jΓ€hriger Arbeit restauriert und wΓΌrde ihn natΓΌrlich nicht mehr hergeben. In Griechenland ist das Fahrzeug ca. 15.000 β¬ wert und als er wegfahren wollte, machte der Anlasser nur βklick-klickβ. Mittlerweile war es fast dunkel, aber der Besitzer legte sich drunter und den Anlasser oder Magnetschalter mit einem Klopfen wieder zum Arbeiten zu bringen. Als auch das nichts half, haben wir alle zusammen den Schiebestarter betΓ€tigt und waren auch erfolgreich.
Ab Sonntag Abend wurde es wieder ruhig hier am Ende der Uferpromenade. Am Montag und Dienstag kamen nur noch vereinzelt Einheimische um kurz ein Bad zu nehmen. Die Wohnmobile wechselten tΓ€glich, aber es waren immer 2-3 Andere anwesend, die ohne groΓes Aufhebens parkten oder abreisten.
Auch etwas gegenΓΌber, unterhalb der bergigen AnfahrtsstraΓe befand sind ein ruhiger Platz, wo sich ab und zu auch Fahrzeuge aufhielten. Am Montag Morgen als es noch einigermaΓen kΓΌhl war, packten wir unsere WalkingstΓΆcke aus und machten eine kurze Tour zu dem 2km entfernten Platz, wo sich einige schΓΆne Ausblicke ergaben. Uns wΓ€re es dort zu staubig und zu heiΓ, weil man den ganzen Tag in der vollen Sonne steht β dafΓΌr um so ruhiger.
Am spΓ€ten Montag Abend, als ich noch vor dem Wohnmobil saΓ, trottete keine 10m entfernt ein Fuchs an mir vorbei. Ich suchte schnell meine Kamera und nach kurzem Suchen entdeckte ich ihn wieder oberhalb der BΓΆschung am StraΓenrand. Er war gar nicht mal sonderlich scheu und ich konnte ihn, sogar mit Blitzlicht, einige Male ablichten.
Am Dienstag morgens, wir hatten gerade zum FrΓΌhstΓΌck vor dem Wohnmobil aufgetischt, hΓΆrten wir wieder im absolut ruhigen Wasser ungewΓΆhnliche PlantschgerΓ€usche. Keinen Meter vom Ufer entfernt waren einige groΓe Raubfische (ich sah mind. FΓΌnf gleichzeitig) auf Jagd. Das war jedoch eine unruhige Angelegenheit, interessant zu beobachten, aber praktisch nicht zu filmen. Dennoch gelang es mir ein Bild zu schieΓen, als einer dieser ca 40-50cm langen Fische vorbei schwamm. Wie ich mich aufklΓ€ren lieΓ, dΓΌrfte es sich um Barrakudas gehandelt haben, die gar nicht so selten im Mittelmeer sind.
Und ich dachte schon ich muss heute griech. WΓΌrste essen. Aber plΓΆtzlich kam von irgendwo am Meer ein FischhΓ€ndler daher. Welche es sind weiΓ ich allerdings gar nicht. Aber da es am Freitag erst Doraden gab, sollte es heute was anderes sein. Ich musste sie erst schuppen und ausnehmen, dafΓΌr kann man aber sicher sein dass sie vor kurzem noch im Meer geschwommen sind. Γber FB erfuhr ich spΓ€ter, dass ich Wolfsbarsch gekauft hatte.
Als Beilage versuchte ich mich wieder einmal als BΓ€cker, da in unserem Wohnmobil auch einen Gas betriebenen Backofen verbaut ist.Β Alles NΓΆtige haben wie Vollkornmehl und Trockenhefe usw. haben wir an Board. Na ja, was soll ich sagen, der Geschmack und die Konsistenz passte ganz gut – an der Form muss ich noch arbeiten. Dazu machten wir uns noch griechischen Salat, den wir mittlerweile zu jeder Gelegenheit essen. Und ich bin froh, daΓ es auch mal was anderes als immer nur, die in den Restaurants angebotenen Pommes gab.
Und gibt es was schΓΆneres und besseres als bei Sonnenuntergang am Strand so ein selbst zubereitetes Mahl zu speisen ?Β
Nach fΓΌnf Tagen in dieser ruhigen Bucht machen wir uns heute auf in Richtung Peloponnes. Wir sind nun schon 4 Wochen unterwegs β wir kΓΆnnen es gar nicht glauben β und haben knapp 3000 Kilometer zurΓΌck gelegt. Wir haben jetzt noch knapp 2 Monate Zeit bis wir wieder in Thessaloniki sein mΓΌssen und wir den Flieger in Richtung Heimat besteigen werden.
Bevor ich aber endgΓΌltig den ZΓΌndschlΓΌssel betΓ€tigte, habe ich noch ca. 100l Frischwasser gebunkert, weil wir eigentlich noch gar nicht genau wussten, wo wir heute genau landen werden. Auch bin ich nochmal schnell aufs Dach gestiegen und habe meine Solarplatten sauber gemacht. Der Staub hatte sich schon dick darΓΌber gelegt und war regelrecht drauf geklebt. Um 10 Uhr gings dann los und um 17 Uhr stellten wir unsere CampingmΓΆbel am neuen Standplatz vor das Mobil, und nahmen noch ein Bad in lauwarmen Meerwasser und eine erfrischende Dusche. Dazwischen waren wieder knapp 150 interessante Fahrkilometer.
Als ich losfuhr zeigte die Tanknadel noch etwa ein Viertel an. Bereits nach 3-4 km blinkte schon die Leuchte, das ich mich bereits im Reserve Modus befand. Ich stutze da schon etwas und suchte im RΓΌckspiegel nach einer Dieselspur o.Γ€. da ich eine defekte Leitung in Verdacht hatte. Unser Ducato schleppte sich den steilen Berg hinauf und die Temperaturanzeige ging seit langem wieder mal ΓΌber 90Β°. Ganz wohl war mir nicht, als mir einfiel, dass die Tanknadel bei derartiger SchrΓ€glage schon ΓΆfters eine falsche Anzeige lieferte. Und tatsΓ€chlich stellte sich oben heraus, dass die extreme Steigung dazu fΓΌhrte, als ich wieder die richtige Anzeige hatte. Auf einem meiner Bilder sieht man einen Reisebus (sehr klein) der fast schon oben am Berg ist und die wirkliche HΓΆhe des Berges erkennen lΓ€sst.
Views: 308