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4. – 12. Oktober – Tag 33 – 40: Nach dem Mittagessen im Wohnmobil starteten wir in Richtung unseres neuen Zieles. Die Strecke verlΓ€uft fast ausschlieΓlich entlang der KΓΌste und sollte sich als einer der schΓΆnsten Abschnitte entpuppen, die wir bisher gefahren sind. Man bewegt sich fast immer zwischen fΓΌnf und fΓΌnfzig Metern ΓΌber dem Meer entlang einer spektakulΓ€ren, kurvigen SteilkΓΌste β auf einer Seite der Abhang und auf der Anderen steile, felsige Berge. Hier entlang gibt es nicht sehr viele flache Strandabschnitte, die wir ansteuern hΓ€tten kΓΆnnen. Teilweise waren sie schon mit mehreren Campingfahrzeugen belegt. So dauerte es fast zwei Stunden bis wir Leonidi erreichten. Hier fΓΌhrte uns der Goggel nochmals auf Abwege und dirigierte und durch enge StrΓ€Γchen entlang groΓer Treibhausanlagen mit noch unreifen Tomaten, Paprika oder anderer FrΓΌchte. Einmal mussten wir beide AuΓenspiegel einklappen, ein anderes Mal gings durch ein ausgetrocknetes Flussbett. Als es wieder mal so eng war, dass ein Γ€lterer Scooter-Fahrer samt Frau anhalten musste, um uns vorbei zu lassen, schallte beim vorbei fahren ein herzliches βYassassβ durch mein geΓΆffnetes Seitenfenster und lachend stellte er in gebrochenem deutsch fest βaus Deutschland, superβ. Welch herzliche BegrΓΌΓung.
Baden im welligen Meer
SchlieΓlich erreichten wir unbeschadet unseren Campingplatz Semeli und entdeckten erst hier die atemberaubende Landschaft rundherum, von der es sicher in nΓ€chster Zeit noch einige Bilder geben wird. Zudem gibt es nachmittags fast ein Meter hohe Wellen im Meer, wo das Schwimmen besonderen SpaΓ macht.





Mittlerweile hatten wir unseren BadespaΓ in den zur Zeit auΓergewΓΆhnlich hohen Wellen und erkundeten die nΓ€here Umgebung bei einer Walking Tour durch die vielen GewΓ€chshΓ€user und GemΓΌseΓ€cker. Salat, Auberginen und vieles mehr wird hier momentan gesΓ€t, angebaut oder geerntet. Γberall blΓΌht und grΓΌnt es noch. Nur die FerienhΓ€user sind verlassen und werden nicht mehr gepflegt.
Β
Ausflug und Begegnung mit Setra Bus
Eine kurze Spritztour mit dem Roller fΓΌhrte mich ins ca. 3km entfernte Zentrum von Leonidi mit seinen fast 4000 Einwohnern. FΓΌr uns wichtig sind zwei grΓΆΓere SupermΓ€rkte und gut sortierte Obst- und GemΓΌselΓ€den. Aber auch alle andere was man so im Alltag braucht gibt es in und um die Stadt. Dabei sah ich am StraΓenrand zwei interessante Fahrzeuge. Ich hielt sofort an und fragte, ob ich ein Foto machen kΓΆnne. Es handelte sich um zwei SETRA S6 Busse, die als Wohnmobil eingerichtet waren und auf Griechenland Rundreise waren. Aus Zeit GrΓΌnden konnte ich leider keine weiteren Infos in Erfahrung bringen.

Ausflug ins Kloster des heiligen Nikolaus bei dem Feigenbaum





















Wanderung zur Athanasius Kapelle
Hoch ΓΌber unserem Campingplatz steht eine kleine weiΓ-blaue Kapelle und schaut herunter ans Meer und lΓ€dt gerade zu ein sie zu besuchen. Heute dann war es soweit. Die Temperaturen waren angenehm, so um die 20Β° und leicht bewΓΆlkt. Nach meinem Tourenplaner betrug der Weg ca. 6km, wobei die letzten 1,5 km zu nur zu FuΓ zu machen sind. Insgesamt waren knapp 500 HΓΆhenmeter zu erklimmen. Am spΓ€ten Vormittag packte ich meinen Rucksack mit einer kleinen FotoausrΓΌstung und etwas zu Trinken zusammen und sattelte meinen Roller. Nach einer unscheinbaren Abbiegung von der HauptstraΓe kam ich bald auf eine breite, gut ausgebaute StraΓe, die stetig bergauf fΓΌhrte. Nach der StraΓenkarte hatte ich eher ein schmales StrΓ€Γchen vermutet. Sie lies sich zΓΌgig fahren und ΓΆfters kamen mir auch Fahrzeuge entgegen. Bald kam ich auch an einem Wegweiser vorbei, den ich aber nicht beachtete, die das bergauf fahren bei einem solchen Panorama einfach SpaΓ machte. Erst nach 2-3 Kilometer merkte ich, dass ich schon zu weit sein musste. Deshalb drehte ich dann nach einer Dorfrunde in der nΓ€chsten Ortschaft um, um wieder bis zum ersten Wegweiser zurΓΌck zu fahren. An besagtem Schild konnte ich meinen Roller gut parken, auch fΓΌr 2-3 Autos wΓ€re Platz. Ich schnallte meinen Rucksack um und nahm meine WanderstΓΆcke mit.
Der Ausgangspunkt lag auf etwa 300m MeereshΓΆhe, also noch gut 200 HΓΆhenmeter hinauf. Zuerst ging es steil und Serpentinen mΓ€Γig los, dann wurde der Weg etwas flacher mit zeitweise steileren StΓΌcken. Insgesamt meist auf steinigem Untergrund, kaum GerΓΆll, eher groΓe Steine und mit teils hohen Stufen. Hier war ich um meine StΓΆcke froh, weil man damit auf grΓΆΓeren Steine gut das Gleichgewicht halten kann. So nach und nach kam ich dann doch ins schwitzen. Aber man wurde fΓΌr jeden HΓΆhenmeter mit einem immer besserem Ausblick belohnt und ab und zu konnte ich auch meinen Roller in der Tiefe erspΓ€hen.
Nach gut einer dreiviertel Stunde hatte ich meine 95kg nach oben geschleppt und kam zu den Γberresten einer alten Kapelle und weiteren Mauerresten. Hier oben war das GelΓ€nde sehr steinig und man sah kaum noch ausgetretene Pfade und ich hatte Schwierigkeiten die andere Kapelle zu finden. Da von unten am Meer dichte Nebelschwaden bedrohlich heraufzogen, wollte ich schon umdrehen, da ich nicht einschΓ€tzen konnte, wie sich das Wetter entwickeln wΓΌrde. Ich kletterte noch eine Weile vorsichtig auf den Felsen herum und suchte in der vermuteten Richtung und fand tatsΓ€chlich noch so etwas wie einen Trampelpfad, dem ich dann einige Meter folgte. Dann sah ich auch den blau-weiΓen Glockenturm gut 10 Meter unter mir in etwa 200m Entfernung. Der Nebel wurde zwar nicht dichter, aber der Blick hinunter und hinaus aufs Meer blieb mir versagt. Man konnte den Campingplatz mit Strand nur erahnen. Ich trΓΆstete mich mit meinem Lieblingsspruch fΓΌr solche Situationen: βDer Weg ist das Zielβ. Wenigstens war die EingangstΓΌr nicht verschlossen und im Inneren sah man eine ganze Menge Ikonen jeden Alters. An den WΓ€nden konnte man auch noch Reste, ganz bestimmt schon sehr alter Fresken, erkennen.
Es war ganz schΓΆn windig hier oben, so machte ich mich nach einer Trinkpause bald wieder auf den RΓΌckweg. Auch fΓΌr den Abstieg war ich wieder sehr froh um meine WanderstΓΆcke. Man kann damit seine Belastung auf die Knie- und anderen Gelenke schon stark mindern. Immer wieder konnte ich die Serpentinenwege meines Aufstiegs erkennen.
Der aufmerksame Wanderer wird immer wieder kleine, oft unscheinbare Wegmarkierungen erkennen. Man folgt dem Zeichen eines Kreuzes und erreicht so sein Ziel. Kleine, fast unscheinbare BlΓΌmchen sΓ€umen immer wieder den Weg. Man begegnet SteinmΓ€nnchen und legt einen Stein dazu oder sieht interessant geformte Steine, vielleicht eine MΓ€usetreppe.
Ich denke der Weg ist fΓΌr die meisten einigermaΓen Tritt sicheren Wanderer zu machen. Fest Schuhwerk sollte man auf alle FΓ€lle anziehen und WanderstΓΆcke sind eine groΓe Hilfe.
Ich war nach etwa 4 Stunden wieder daheim am Wohnmobil. Kurz zuvor hatte ich noch eine Begegnung mit vier Schwarzkitteln. Sie waren aber nicht mehr gefΓ€hrlich, denn sie hatten schon das zeitliche gesegnet und hingen Kopf ΓΌber nebeneinander und warteten auf ihren Metzger, der dem Ersten schon das Fell ΓΌber die Ohren gezogen hatte. Und das direkt neben der StraΓe β auch das ist Griechenland.


























Sonntag, 10. Oktober β Wanderung hinein nach Leonidi
Zum ersten mal seit wir hier in Griechenland sind, hat es gestern Abend und in der Nacht lΓ€ngere Zeit stark geregnet. In den Morgenstunden war sogar ein Gewitter, so dass wir am Vormittag noch unter 20Β° hatten und es stark bewΓΆlkt war. Wir machten uns deshalb eine Wanderung in das 4,5 km entfernte Leonidi.
Nach etwa einem Kilometer erreichten wir das ausgetrocknete FluΓbett, das wir bereits bei unserer Anfahrt durchquert hatten. Es zieht sich an der Ortschaft vorbei in Richtung Berge. Da es auch als Fahrtweg der anliegenden Bauern benutzt wird, kann man es gut laufen und gelangt so ohne StraΓenverkehr bis an den Ortsrand. Der ehemalige, gut 2-3 m tiefe Wasserlauf ist mind. 50m breit, jedoch recht trostlos. Die beiden Ufer werden gerne als Ablageort aller mΓΆglichen Pflanzenreste und Γste benutzt, die auch gleich vor Ort verbrannt werden, wenn es die Witterung, so wie gestern mit Regen, zulΓ€sst. EntschΓ€digt wird man aber durch die herrlichen Berge zu beiden Seiten die sich viele hundert Meter in die HΓΆhe recken. Es ging vorbei an den drei TΓΌrmen, die wohl frΓΌher zur Bewachung der Stadt dienten, bis wir nach ΓΌber einer Stunde die Altstadtgassen erreichten. Nach bevor wir uns zwei eiskalte Halbe ALFA gΓΆnnten, stachen mir die momentanen Kraftstoffpreise in die Augen β ganz schΓΆn happig. Mittlerweile waren fast wolkenloser Himmel und das Thermometer zeigte wieder 25Β°.
Auf dem Heimweg sahen wir immer wieder viel, noch bunt blΓΌhende Pflanzen und einige OrangenbΓ€ume mit schon fast reifen FrΓΌchten. In den heimischen MarktlΓ€den konnte ich sie auch schon kaufen und konnte mich vom Unterschied zu dem EU-einheitlichen Obst ΓΌberzeugen. Bereits beim Aufschneiden duften sie, wie man es sich eigentlich vorstellt. Interessieren wΓΌrde mich auch mal, wie alt manche dieser OlivenbΓ€ume sind, die man vielerorts am Wegesrand oder in den Hainen sieht.
Wir waren kurz vor Sonnenuntergang, der ja hier in diesem Tal jetzt schon relativ frΓΌh ist (17:30), wieder am Wohnmobil und gingen noch eine ausgiebige Runde im Meer schwimmen.
Als wir uns die Steaks und SpieΓe mit gegrilltem GemΓΌse wie Auberginen, Zuchini usw. schmecken lieΓen, wurde es schon dunkel und es trΓΆpfelte sogar ab und zu wieder.














Montag, 11. Oktober β Der letzte Tag in Leonidio
Langsam wird es wieder Zeit neue Zielen anzusteuern. Wo wir landen, werden wir morgen sehen. Auf alle FΓ€lle mΓΌssen wir unsere VorrΓ€te und GetrΓ€nke wieder auffΓΌllen.
Wir haben heute noch einen Waschtag eingelegt, weil hier alles dafΓΌr perfekt ist und das Wetter ab Mittag sonnig wurde, wenn auch mit starkem Wind den ganzen Nachmittag ΓΌber. Ich bin mit dem Roller nochmal in die Stadt rauf gefahren und habe einige Kopien fΓΌr unser tΓ€gliches Kniffelspiel machen lassen. Abends sollte es Knoblauchspagetti geben, und so habe ich noch frischen, grΓΌnen Salat besorgt, da wir bisher nur griechischen Salat mit Feta gemacht hatten. Nachmittags wurde noch richtiges Badewetter mit schΓΆnen Wellen, wenn es auch sehr windig war. Aber die zwei Stunden am Meer und im Wasser waren sehr schΓΆn. Nebenbei habe ich noch ein paar Panoramabilder vom Strand und den Bergen gemacht.
Danach habe ich schon alles was nicht mehr gebraucht wird wieder an seinem Platz verstaut. Der Roller durfte wieder in seine Garage. So brauchen wir morgen nach dem FrΓΌhstΓΌck nur noch die letzten Kleinigkeiten verstauen, Grauwasser entsorgen und Wasser auffΓΌllen. Da mir hier auf dem Platz vom Personal sogar meine leere griechische Gasflasche in Leonidi gegen eine Volle getauscht wurde, brauchen wir uns auch darum in nΓ€chster Zeit nicht kΓΌmmern.



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