Auf der Flucht

Mittwoch, 13. Oktober – Tag 42:Β  Β So schΓΆn und interessant der Strand mit seinem Schiffswrack auch war, es war einfach zu viel los hier um sich wohl zu fΓΌhlen. So haben wir heute nicht mal mehr unsere CampingmΓΆbel raus geholt, sondern haben im Wohnmobil ein schnelles FrΓΌhstΓΌck eingenommen und haben den Parkplatz fluchtartig verlassen. Etwas oberhalb gab es nochmal einen schΓΆnen Blick auf die gesamte Bucht.

Eigentlich wollten wir von hier aus zum β€žDinosauriereierstrandβ€œ wo es in der NΓ€he auch noch eine TropfsteinhΓΆhle geben soll, die man mit einem Schiff teilweise befahren kann. Da dieser Strand nicht allzu weit von der Wrackbucht entfernt ist, kann man damit rechnen, das viele der hier Anwesenden in diese Richtung weiter fahren und es somit zu Γ€hnlichem Wohnmobilauflauf kommen wird. Die Polizei soll dort seit neuestem auch stark kontrollieren, weil sich Viele nicht an das Campingverbot gehalten haben. Wir werden sehen, ob wir uns das spΓ€ter noch antun.

Wir für uns haben entschieden, erst einmal auf der Mani weiter gen Süden zu fahren und haben uns einen relativ abgelegenen Strand ausgesucht. Die Fahrt war wieder recht abwechslungsreich und für die 60km haben wir wieder gut zwei Stunden gebraucht. Wir sind annÀhernd 10 Kilometer durch ein Gebiet gefahren, wo es im Sommer starke WaldbrÀnde gegeben haben musste. Riesig BerghÀnge waren schon aus Ferne zu erkennen, wo alles schwarz war. Oft sahen wir die verkohlten OlivenbÀume und Steineichen bis an die Straße heran. Glücklicherweise waren diese großen FlÀchen wenig oder gar nicht bewohnt. Vieler Orts konnte das Feuer an den OrtsrÀndern gestoppt werden.

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Die Gegend wurde dann immer bergiger, die HÀnge reichten bis ans Meer. Ab und zu ein Dorf mit enger Durchfahrt. Die NordhÀnge waren noch relativ grün, die BÀumen fangen aber schon an sich zu fÀrben. Die der Sonne zu gewanten Seiten sind kaum mehr bewachsen. Ansonsten so wie, viele Kurven und gut ausgebaute Straßen. Schließlich erreichten wir unsere Bucht, hier geht die Straße noch einen Kilometer weiter und endet dann. Es gab einen kleinen Parkplatz, wo schon ein Wohnmobil stand. Da noch ein Laster und Bagger dort stand, fanden wir gerade noch einen Platz zu Stehen, so dass auch noch ein paar ParkplÀtze für die einheimischen Besucher und Angler blieben.

Auf den ersten Blick war die Stelle nicht sonderlich einladend mit seinem steinigen Untergrund und den rostigen Baufahrzeugen, die sicherlich schon lΓ€nger da herum stehen. Ein Blick auf den Strand, besser gesagt auf unseren β€žDinosauriereierstrandβ€œ mit seinem glasklaren Wasser bis auf mindestens zwei Meter Tiefe machte die Entscheidung zum Hierbleiben einfach. Mit dem bereits anwesenden schweizer Ehepaar, etwas jΓΌnger als wir, verstanden wir uns auf Anhieb. Den ganzen Nachmittag ΓΌber kam gefΓΌhlt jede Halbe Stunde ein Auto vorbei, ein Fischer und zwei BadegΓ€ste waren die einzigen Menschen die wir bis zum Abend noch sahen.Β 

Das Dorf scheint wie ausgestorben. Erst am Abend sah man einige beleuchtete HΓ€user. Bei einem ersten Rundgang sah ich sie dann wirklich: riesige, mehr als drei Meter hohe Feigenkaktusse mit vielen, ich nehme an, reifen FrΓΌchten. Die werde ich morgen mal probieren. Sie gelten mancherorts als Delikatesse. Bei uns gab es wieder einmal β€žWammerlβ€œ vom Grill mit Kartoffelsalat und eine kΓΌhle halbe Bier. Und das neben so vielen Dinosauriereiern beim Meeresrauschen.

Gegen 20:15 Uhr gab es Griechenlandweit eine Notfallbenachrichtigung über SMS. Unsere Wohnmobilnachbarn kamen ganz aufgelâst zu uns ans Fahrzeug, weil sie auch nicht wußten, was sie damit anfangen sollten. Wir berieten uns einige Zeit über unser weiteres Vorgehen. Da der Himmel aber noch sternenklar war, beschlossen wir erstmal ins Bett zu gehen, aber bei einer Verschlechtung uns nochmals zu beraten. 
Erst gegen Morgen wurde es bewΓΆlkt und ich hatte die Wettervorschau studiert. Da fΓΌr die nΓ€chsten Tage bewΓΆlktes und regnerisches Wetter vorhergesagt wurde, beschlossen wir fΓΌr uns einen Campingplatz auf zu suchen. Die Schweizer hingegen wollten erstenmal an Ort und Stelle zu bleiben.Β 

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