Ausflug nach Mostar

Mostar ist mit ca. 110000 Einwohnern die grâßte Stadt und damit Zentrum der Herzegowina. Die Stadt liegt ca. 50 km vor der Mündung der Neretva ins Meer. Aufgrund dieser Lage gibt es in der Stadt auch im Winter nur selten Frost. Auf der anderen Seite kann die Temperatur im Sommer leicht über 40°C erreichen.

Vor dem Bürgerkrieg in der Herzegowina galt Mostar als eine der grâßten Attraktionen auf dem Balkan, da hier Christentum und Islam auf engstem Raum eine Einheit bildeten. Auch wir hatten das Gefühl, daß die beiden Religionen hier friedlich nebeneinander leben. Kirchen und Minarette sind gleichermaßen in der Stadt vertreten und machen einen gepflegten Eindruck. Komplett verschleierte Frauen prÀgen das Stadtbild genauso wie westlich und modern Gekleidete.

Etwa 10min zu Fuß von unserem CP entfernt war die Bushaltestelle zur Fahrt nach Mostar. Der Platzbesitzer hatte uns den Fahrplan für Hin- und Rückfahrt herausgesucht, so daß wir jeweils problemlos den Bus erwischten und für kleines Geld und ohne Parkplatzprobleme in die Altstadt kamen. Bei der Rückfahrt standen wir an der falschen Haltestelle und auf Rückfrage in einem der ankommenden Busse, wurde wir sogar kostenlos zum richtigen Abfahrtspunkt mitgenommen.

WΓ€hrend des Bosnienkrieges machten die Auseinandersetzungen um die Stadt aber nicht einmal vor dem Wahrzeichen der Stadt, der Alten BrΓΌcke ΓΌber die Neretva, halt. Sie wurde im November 1993 von kroatischen Truppen gesprengt, und fortan war der vorwiegend von Moslems bewohnte Ostteil der Stadt vom christlichen Westteil getrennt.

Die BrΓΌcke wurde 1556 bis 1566 von dem osmanischen Architekten erbaut.
Bereits kurz nach Ende der Kampfhandlungen begann in Mostar der Wiederaufbau der Altstadt. Aufgrund der Schwere der SchΓ€den sind aber auch 15 Jahre spΓ€ter noch zahlreiche zerstΓΆrte GebΓ€ude oder mit GranateinschlΓ€gen ΓΌbersΓ€te Fassaden neben neu errichteten oder restaurierten HΓ€usern zu finden.
Auch die Alte BrΓΌcke wurde mit UnterstΓΌtzung von UNESCO und Weltbank rekonstruiert und im Juli 2004, nur ein Jahr nach ihrer WiedererΓΆffnung, als bedeutendes Symbol fΓΌr das friedvolle Zusammenleben der verschiedenen BevΓΆlkerungsgruppen in die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommen.

Diese BrΓΌcke war das Hauptziel unserer Besichtigungstour.
Wagemutig springen von der 19 Meter hohen BrΓΌcke mit einer lichten Weite von 28,7 Meter

Die nicht so Wagemutigen versuchen sich aus halber HΓΆhe.

Obwohl schon einiges in der Altstadt wieder neu aufgebaut wurde, gibt es noch zahlreiche Ruinen aus der Kriegszeit. Insgesamt lohnt ein Ausflug dorthin aber allemal.

Wie ΓΌberall in derartigen StΓ€dten ΓΌberwogen auch hier die Cafes, Restaurants und SouvenierhΓ€ndler. Überall natΓΌrlich Touristen, Kroatien ist ja nicht weit. In einem der Straßencafes kamen wir neben einem Bosnier zu sitzen und ich konnte ihm mit meinen wenigen Tschechischkenntnis erklΓ€ren, daß wir aus Deutschland kΓ€men. Umgehen gab er uns ein Bier aus….
Ihm Laufe unserer spÀrlichen Unterhaltung hatte ich jedoch langsam das Gefühl, daß er uns doch nicht so wohl gesonnen war, wie es der erste Eindruck war. Langsam wurden auch Tischnachbarn aufmerksam und eine amerikanische Touristin, jedoch aus Bosnien stammend, sagte uns auf Rückfrage, daß es besser ist, wenn wir nicht verstehen, was der leicht alkoholisierte Mann alles von sich gab. Ein zweites Bier schlugen wir dann aus. Ich muß aber sagen, daß dies das einzige Mal war, wo wir etwas unfreundlich behandelt wurden.

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